Drechslertreff am 5. September 2014

Wie die Zeit vergeht: Vorletzter Allgäuer Drechslertreff in diesem Jahr und der letzte in der Werkstatt von Martin. Heute abend wird uns Martin zeigen, wie man mit einem fertigen Holzgewindering* eine

Dose

herstellen kann.

Doch bevor es losgeht, werden die Drechslertreffler und Besucher mit einem kleinen

Alphorn-Konzert

begrüßt.

Wer sich einen kurzen Film dazu ansehen und anhören mag, klickt auf das Bild oder auf diesen Link hier.

Das ist nun schon Tradition: Immer mehr Interessierte finden sich in der Bethlehmer Drechslerwerkstatt ein ...

... doch diesmal wurde alles übertroffen.
Ca. 70 Besucher trugen dazu bei, dass erstmals bei einem Drechslertreff die Würste ("Wiener oder Debreziner?") ausgingen.

Unglaublich sowas, oder?

Aber von vorne: Martin begrüßt die Besucher und

stellt das Programm für den Abend vor: Eine Dose soll es werden, mit einem vorgefertigten Holzgewindering zum einkleben.

Los geht es mit einem Stück Robinie,

das rundgeschruppt wird. Und zwei Zapfen (Deckel und Dose) für das Spannfutter werden gleich angedreht.

Martin ist fix: Hier sticht er mit einem schmalen Abstecher den späteren Deckel der Dose ab.

Und schon wird der Deckel mit dem Zapfen im Futter aufgenommen.

Hier der Deckel mit dem aufgesteckten Außengewindering.

Natürlich wird der Deckel innen ein wenig ausgehöhlt.

Da fliegen die Späne!

Die Dose wird mit einem passenden Forstnerbohrer ausgebohrt. Dann wird mit dem Meissel ein Falz für den Innengewindering angedreht.

Hier eine Spezialnahaufnahme der werkstatteigenen Video- und Großleinwandeinrichtung.

Eines ist natürlich klar: Nicht zuviel auf einmal wegnehmen und immer wieder prüfen, ob der Gewindering fest sitzt.

Nochmals der Falz, der passen muss.

So, jetzt sitzt er fest und sicher im Dosenkörper ...
Aber - vier Bilder später kommt die böse Überraschung.

Dann kann schon mal das Außengewinde in den Deckel eingeklebt werden.

Hier der Deckel mit dem Außengewinde und das Innengewinde, das später in die Dose eingeklebt werden wird.

Nochmals prüfen, ob es passt:
Und dann zeigt sich das Elend. Die Dose hat einen Riß.
Deshalb hat der Innengewindering immer so gut gepaßt.

Also, da hilft alles nichts. Der Riß in der Dose muss geklebt werden.
Also Zeit für die Brotzeitpause, wenn auch ganz ungewohnt mitten in der Vorführung.
Aber die Allgäuer Drechsler sind flexibel.

In der Pause Fachgespräche von Drechslermeister zu Drechslermeister.
Martin tauscht sich mit Josef Baumann aus Neugablonz über Gewinde strehlen, Gewinde fräsen oder eben einkleben, aus.

Josef Baumann fertigt in seinem hohen Alter immer noch meisterlich-schönes Holzspielzeug wie zum Beispiel dieses Leiterwägelchen, Motorräder, Traktoren und Lastwägen an. Ein Besuch in seiner Werkstätte ist immer zu empfehlen.

So Pause vorbei, Würstl waren zuwenig, verhungert ist aber keiner.

Nun wird der Deckel auf die Dose geschraubt. Der Gewindering in der Dose ist noch nicht eingeklebt, weil nun genau der Faserverlauf von Dose und Deckel bestimmt werden muss.

Martin markiert sich die genaue Position

Dann kann der Gewindering endgültig eingeklebt werden.

Dann wird der Deckel aufgeschraubt und die Außenform gedreht.

Noch ein wenig überschleifen und fertig ist die Robiniendose.

Und sofort wird das gute Stück von den Besuchern fachkundig geprüft.

 

 

Gute Stücke - Diesmal wurden von den Drechslertrefflern viele Objekte mitgebracht und ausgestellt.
Hier eine kleine Auswahl.

 

*) Bei Maderas in unterschiedlichen Durchmessern erhältlich.

(c) Die Rechte an den Fotos hat der Allgäuer Drechslertreff.

 

Letzte Aktualisierung - 5. September 2014